Der Global Cybersecurity Outlook des Weltwirtschaftsforums sieht Ransomware in den kommenden Jahren als das größte Problem im Bereich Cyberkriminalität. Laut Prognose von Cybersecurity Ventures für das Jahr 2023 wird bis 2031 alle zwei Sekunden ein Unternehmen einem Ransomware-Angriff zum Opfer fallen. Da diese Angriffe immer mehr zu einer Bedrohung für Unternehmen werden, sollten wir wissen, was Ransomware genau ist und wie Sie Ihr Unternehmen davor schützen können.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Folgendem:
- Was ist Ransomware?
- Was ist die gängigste Methode für einen Ransomware-Angriff?
- Wie hoch sind die Kosten bei einem Ransomware-Angriff?
- Was sind die fünf Phasen eines Ransomware-Angriffs?
- Was kann ein Unternehmen tun, um Ransomware-Angriffe zu verhindern?
Was ist Ransomware?
Ransomware ist eine Art von Schadsoftware, die einen Computer und andere digitale Geräte infiziert, den Zugriff darauf einschränkt und mit Datenvernichtung droht, falls kein Lösegeld gezahlt wird. Die beiden Hauptfunktionen von Ransomware sind entweder die Blockierung des Betriebssystems durch entsprechende Mechanismen oder die Inbesitznahme von Dateien durch deren Verschlüsselung.
IBM beschreibt Ransomware wie folgt:
Was ist die gängigste Methode für einen Ransomware-Angriff?
Ransomware wird am häufigsten durch das E-Mail-Phishing verbreitet. Zu den anderen Methoden gehören unzureichende Passwörter und mangelhafte Zugriffsverwaltung, Clickbait-Berichte, bösartige Websites und verlorene bzw. gestohlene Benutzeranmeldedaten. Dem Global Threat Intelligence Report zufolge entwickeln sich die Angriffsmethoden der Ransomware jedoch über die Verschlüsselung hinaus weiter und nutzen auch neue Taktiken und Technologien wie KI.
Wie hoch sind die Kosten bei einem Ransomware-Angriff?
Ransomware-Angriffe können für Unternehmen finanziell verheerend sein. Die Kosten variieren je nach Akteur, aber laut IBMs „2024 Cost of a Data Breach Report“ erzielten Ransomware-Angriffe durchschnittlich 4,91 Millionen US-Dollar. In dem Who’s Who In Ransomware Report von Cybersecurity Ventures wird vorhergesagt, dass Ransomware die Opfer bis 2031 jährlich 265 Milliarden Dollar kosten könnte.
Einige der bekannteren und schockierend kostspieligen globalen Ransomware-Angriffe sind:
- MOVEIt: $12.15 Billion
- LockBit: $91 Million
- WannaCry: $4 Billion
- NOTPETYA: $10 Billion
- Qilin: $32 Million
Auch wenn das Jahr 2031 noch Lichtjahre entfernt scheint, kann man schon heute Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass Unternehmen einem Ransomware-Angriff zum Opfer fallen.
Was sind die fünf Phasen eines Ransomware-Angriffs?
- Verbreitung – Die Methode zur Verbreitung des Angriffs, z. B. eine Phishing-E-Mail.
- Kommando und Kontrolle – Wenn die Ransomware einmal „drin“ ist, stellt sie eine Verbindung zum Server des Angreifers her, um Anweisungen zu erhalten.
- Zugriff auf Anmeldedaten – Die Malware setzt den Angriff fort, indem sie Anmeldedaten stiehlt und sich so Zugang zu weiteren Konten im Netzwerk verschafft.
- Datensammlung und -ausschleusung – Daten werden gesammelt und der Angreifer beginnt mit der Ausschleusung und Verschlüsselung von lokalen und Netzwerkdateien, um sie für die Lösegeldforderung zu verwenden.
- Bereitstellung – Für die Freigabe oder Entschlüsselung der Dateien an das Unternehmen wird eine Zahlung verlangt.
Wie kann ein Unternehmen Ransomware-Angriffe verhindern?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Unternehmen vor Ransomware-Angriffen schützen können. Hier folgen einige Tipps für Unternehmen, um das Risiko zu senken:
- Versicherung – Schützen Sie Ihr Unternehmen durch eine Haftpflichtversicherung gegen Cyberrisiken vor Ransomware-Angriffen.
- Sicherheitsüberprüfungen – Wie bei jedem sicherheitsbezogenen Aspekt sind regelmäßige Überprüfungen wichtig. Das umfasst auch die Bewertung interner und externer Risiken (z. B. von Drittanbietern) auf deren Anfälligkeit für Ransomware-Angriffe. Außerdem sollten alle möglicherweise anfälligen kritischen Vermögenswerte einbezogen werden, einschließlich Daten und digitaler Vermögenswerte. Neben diesen Überprüfungen sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie über Wiederherstellungsprozesse verfügen, falls sie jemals Opfer eines Ransomware-Angriffs werden sollten.
- Incident Response Plan – Erstellen Sie so schnell wie möglich einen Incident Response Plan (IRP), der entweder von Ihrem CISO oder von einem Unternehmen und einem Rechtskomitee (meist als Incident Response Team (IRT) bezeichnet) erstellt wird.
- Incident Response Team – Ein Komitee von Mitgliedern, das gebildet wird, um Entscheidungen zu treffen und Aufgaben zu delegieren. Es verfügt über vollständige Kontaktdaten sowie Backup-Personal.
- Verwaltung von Identitäten und Mobilgeräten/Benutzern – Erfolgt normalerweise durch die beschriebene Sicherheitsüberprüfung, kann aber durch Mobile und Authentifizierungs- & Zugangskontroll-Lösungen unterstützt werden.
- Datensicherung & -wiederherstellung – Mit einer Backup- und Disaster Recovery-Lösung können Sie sich von einer Ransomware-Infektion erholen. Wenn eine zuverlässige Backup- und Recoverylösung implementiert ist, berichten 96% der Managed Service Providers (MSPs), dass sich Kunden vollständig von Ransomware-Angriffen erholen.
- Erkennung und Überwachung – Kontinuierliche Überwachung von Vermögenswerten und Einsatz von Technologien zum Abfangen von Bedrohungen.
- Schulung – Unternehmen müssen Mitarbeiter zu aktuellen Bedrohungen und dem Schutz vor diesen schulen.
IBM weist darauf hin, dass Unternehmen bei einem Ransomware-Angriff sicherstellen müssen, dass sie die Situation dokumentieren, mit den Behörden zusammenarbeiten und sorgfältig abwägen, ob es richtig wäre, Zahlungen zu leisten, sobald die betroffenen Bereiche isoliert wurden.
Obwohl diese Schritte Sie evtl. nicht zu 100 % schützen, werden sie in absehbarer Zeit zur Verhinderung, zum Schutz und zur Reduzierung von Ransomware-Bedrohungen beitragen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Blog wurde ursprünglich am 11. Oktober 2022 veröffentlicht, er wurde aber inzwischen aktualisiert, um Veränderungen in der Branche und neue Erkenntnisse zu berücksichtigen.